Dialogprogramm 2017
Das Dialogprogramm steht immer unter dem Motto: „Potentiale“ und „Vorzüge“ von Migrant/innen afrikanischer Herkunft erkennen und dementsprechend bewerten und einsetzen.
Die schwerwiegenden Probleme von Entwicklungspolitik Afrikas finden in der ausländische Entwicklungshilfe und internationale Zusammenarbeit noch immer wenig Beachtung. Es wird vor allem der Arbeitsplätze für Entwicklungshelfer propagiert, und es geht um politischen Einfluss und um Rohstoffe, der über die eigentlichen Probleme hinweg sehen lässt.
Afrika Entwicklungspolitik:
Donnerstag, 06. Juli 2017, Podiumsdiskussion: 18:00 – 22:00 Uhr
Ort: Brunnenpassage, Brunnengasse 71/Yppenplatz, 1160 Wien
Freitag, 07. Juli 2017, Ort: Laaerberg „Festwiese“, Otto-Geißler-Platz, 1100 Wien
Es wird diskutiert:
Was ist schlecht an ausländischer Entwicklungshilfe oder Internationale Zusammenarbeit mit Afrika?
Afrika hat viele Gesichter – jüngst steht es als boomender Kontinent mit rasantem wirtschaftlichem Wachstum und steigendem Konsum im Mittelpunkt. Zudem ist das Ausmaß an Konflikten in der Region in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Gleichzeitig bleiben gravierende Probleme wie Hunger, Korruption und fragile Staatlichkeit bestehen. Auch stellen die Folgen des Klimawandels eine Herausforderung besonders für die vielen vulnerablen Staaten der Region dar.
Korruption ist nicht nur eine afrikanische Krankheit, sie gibt es auch in entwickelten Ländern. Aber in Afrika hängt das Problem der Korruption nur damit zusammen, dass Entwicklungshilfegelder in die Länder hineinfließen. Die Menschen ringen um diese Gelder und schaffen das Umfeld, in dem Korruption, die ich Diebstahl nenne, gedeiht. Wo bekommen die sogenannten großen Führer in Afrika die Tausende und Millionen Dollar her, die sie stehlen und ins Ausland bringen? Nach Angaben der Weltbank leben mehr als 70 Prozent der Afrikaner von einem Dollar am Tag. In einem armen Land gibt es nichts zu stehlen. Die Korruption entsteht aus dem ausländischen Geld. Wer die Korruption verhindern will, muss den Hahn zudrehen. Man muss die ausländische Entwicklungshilfe einstellen.
Deutschland
In der „Afrika bezogenen Forschung“ des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem den folgenden Fragen nach:
- Wer leistet mehr für inklusives Wachstum – Afrikanische Demokratien oder Autokratien?
- Wie kann die Landwirtschaft vor dem Hintergrund der zahlreichen Herausforderungen wie Klimawandel und Bevölkerungswachstum armutsmindernd und effizienzsteigernd gestaltet werden?
- Wie kann Anpassung an den Klimawandel in afrikanischen Staaten und Gesellschaften gestaltet und unterstützt werden?
- Wirkt die westliche Entwicklungszusammenarbeit in Afrika?
- Welche Rolle haben „neue Geber“ wie China und Brasilien in Afrika? Beeinflussen sie den Erfolg der Politik von OECD-Gebern?
- Wie entwickeln sich afrikanische Finanzsysteme?
- Welche internationalen Lösungsstrategien haben sich in fragilen Staaten Afrikas bewährt?
Österreich
Entwicklungszusammenarbeit
Armut mindern, Frieden fördern und zur Erhaltung der Umwelt beitragen – das sind Ziele, die die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit verfolgt. Es geht um die Förderung von Menschenrechten, Freiheit und Selbstbestimmung für alle Menschen in benachteiligten Gebieten der Welt. Gleichberechtigte Zugangs- und Nutzungsrechte zu natürlichen Ressourcen sowie sozialen und wirtschaftlichen Dienstleistungen sind unabdingbar für die Minderung von Armut und Ungleichheit. Aber auch gleiche Chancen für die Vermarktung von Produkten und Beschäftigung sind notwendig. Besonders Frauen und benachteiligte Bevölkerungsgruppen müssen gestärkt werden, damit sie ihre Rechte einfordern können.
Österreichisches Know-how weitergeben
Sämtliche Programme und Projekte der ADA entsprechen der Strategie, die das Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik vorgibt und werden nach Maßgabe der budgetären Möglichkeiten umgesetzt. Die Übereinstimmung mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) und den Zielen der Partnerländer ist dabei immens wichtig. Spezifisches österreichisches Know-how, Kapazitäten und Erfahrungen werden entsprechend genutzt und tragen zum Schutz globaler öffentlicher Güter wie Gesundheit, Umwelt und dem Klimasystem bei.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der ADA liegen in den Bereichen: Bildung, Friedensförderung, menschliche Sicherheit, Menschenrechte sowie Migration und Entwicklung, der Nexus Wasser – Energie – Ernährungssicherheit sowie im Bereich Wirtschaft und Entwicklung. Neben dem Querschnittsthema Umwelt und Klimaschutz ist Geschlechtergleichstellung ein wichtiger Aspekt, der in allen Projekten und Programmen der ADA berücksichtigt wird. Ebenso werden Maßnahmen hinsichtlich der Einhaltung von sozialen Standards überprüft. Weitere wichtige Aktionsbereiche sind laut Dreijahresprogramm die internationale humanitäre Hilfe, Entwicklungspolitische Bildungsarbeit, Gesundheit, sowie Beschäftigung und Sozialschutz.
Ernährung sichern und Kleinbauern stärken – das sind Ziele, die die Austrian Development Agency in Burkina Faso verfolgt.
Die Rohstoffexporte kurbelten das Bruttonationalprodukt an, der internationale Preisverfall und die politischen Krisen führten dennoch zu einer Wirtschaftskrise. Der Großteil der erwerbstätigen Bevölkerung arbeitet nach wie vor in der Landwirtschaft. Meist deckt die Ernte gerade den Eigenbedarf und schwankt aufgrund schwieriger klimatischer Bedingungen stark. Die Bevölkerung hat immer wieder mit Ernährungskrisen zu kämpfen.
Österreich unterstützt die Regierung daher aktiv in der Armutsminderung. Die Verbesserung der Ausbildung und die Steigerung der Produktivität gehören zu den größten Herausforderungen des Landes. Die Austrian Development Agency fördert daher praxisbezogene und bedarfsorientierte Berufsbildung sowie die Professionalisierung von Handwerk und Landwirtschaft.
China
Der Begriff Entwicklungshilfe geht am Kern der Sache vorbei. Wer einem anderen hilft, will die Lage des anderen verbessern. Diejenigen, die sogenannte Entwicklungshilfe leisten, verfolgen aber ihre eigenen Interessen. Es geht um Arbeitsplätze für Entwicklungshelfer, und es geht um politischen Einfluss und um Rohstoffe. China ist ein gutes Beispiel. In Afrika stellt China Schecks aus wie kein anderes Land. Das ist der Grund, warum eine Reihe anderer Staaten afrikanische Länder nun geradezu anbetteln, Entwicklungshilfe anzunehmen. Es ist wie ein Wettbewerb zwischen den Geberstaaten, die ihren Einfluss bewahren wollen. Im Gegensatz zu den westlichen Staaten verdeckt China seine Interessen aber nicht mit schönen Worten wie Demokratie oder gute Regierungsführung. China sagt geradeheraus: Wir wollen euer Öl, hier ist das Geld. Chinas Direktheit hat geholfen, das ganze Fiasko der Entwicklungshilfe offenzulegen.
Das Argument gegen Entwicklungshilfe dreht sich nicht nur um die Motivation der Geber; es geht um die negativen Nebenwirkungen der Hilfsgelder.
Es wird diskutiert:
Wie man die Armut gemeinsam mit Regierung, die korrupte und fragile in afrikanische Länder mindert.